Freitag, 1. März 2013

Château Cheval Blanc 1993 und Saint-Émilion - eine spezielle Mischung der Rebsorten

Was Château Cheval Blanc von anderen Saint-Emilion unterscheidet und selbst einen Cheval Blanc 1993 zu einem besonderen Wein macht

Hört man den Namen des Bordeaux-Gebietes Saint-Émilion, so denkt man an gute Weine und sogar an Spitzenweine. Es ist wahr, dass sich fast alle Weine aus Saint-Émilion gut trinken lassen, aber nur vier Wein-Appellationen haben es geschafft, zu den Weltspitzenweinen zu gehören.

Château Cheval Blanc gehört zu diesen Spitzenweinen. Es gibt Kritiker, die sagen zum Beispiel von Château Cheval Blanc 1953, dass es ein Wein sei, wie man ihn in der Welt nur einmal findet. Aber auch die anderen Jahrgänge - selbst die, die als "mittelmäßig" eingestuft werden, wie Château Cheval Blanc 1983 oder Château Cheval Blanc 1993 - bleiben auf der Bestenliste der Weine aus Bordeaux und aus der ganzen Welt.

Was macht Château Cheval Blanc oder ChâteauAusone zu Spitzenweinen? Was haben diese Weingüter, was die anderen Saint-Émilion nicht haben? - Eine der wichtigsten Antworten auf diese Frage geben die Rebsorten.

Ein Saint-Émilion besteht in der Regel vor allem aus Merlot, Cabernet franc und Cabernet Sauvignon. Der Nachteil an Cabernet Sauvignon ist, dass er verhältnismäßig lange braucht, um reif zu werden. Und nachdem das Klima in Saint-Émilion etwas kühler ist als in anderen Bordeaux-Gebieten, kommt es vor, dass sie nicht die Zeit hat, auszureifen. Deshalb setzen viele Weingüter in Saint-Émilion fast ausschließlich auf Merlot, eine Rebsorte, die früh reif wird und immer eine Garantie für Qualität ist.

Auch Château Cheval Blanc benutzt die Rebsorte Merlot. Während andere Weingüter sie jedoch zu bis zu neunzig Prozent in ihren Wein einbringen, begnügt sich Château Cheval Blanc mit vierzig Prozent. Die restlichen sechzig Prozent bestehen aus Cabernet franc - Cheval Blanc verzichtet also ganz auf Cabernet Sauvignon und umgeht auf diese Weise das Problem der späten Reife.

Ein Weingut wählt seine Rebsorten jedoch nicht zufällig aus. Wenn Château Cheval Blanc auf Merlot und Cabernet franc setzt, dann liegt das an der Beschaffenheit seines Bodens. Sein Untergrund besteht aus Kalkstein und Schwemmlandboden, was den Vorteil hat, dass das Wasser genau richtig dosiert wird: dank dem Kalkstein staut sich der Regen nicht in der Erde an - was einem Wein nicht gut bekommt -, und der Schwemmlandboden sorgt dafür, dass der Kalkstein nicht alle Feuchtigkeit versickern lässt.

Die Kombination von Merlot und Cabernet franc ist ziemlich selten und gibt dem Château Cheval Blanc eine besondere Note, die man in keinem anderen Wein findet. Und dies ist der Grund, warum selbst ein "mittelmäßiger" Cheval Blanc 1993 immer noch etwas Besonderes bleibt.
Copyright: Sandra Winters

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